Nordeifel

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Die Eifel ist eine Landschaft des linksrheinischen Schiefergebirges. Die Nordeifel ist - wie der Name schon sagt - der nördliche Teil davon. Ganz allgemein kann auch gesagt werden: die Nordeifel ist (die landespolitische Abgrenzung ergibt es nun eimal so) der nordrhein-westfalische Anteil an der Eifel. Dieser umfasst das Vennvorland von Aachen-Kornelimünster, das Hohe Venn bei Monschau, die Rureifel südlich Dürens und Teile der nördlichen Kalkeifel bei Nettersheim.

Unter dem Begriff Klettergebiet Nordeifel werden heute maßgeblich die Buntsandsteinfelsen im Rurtal zwischen Kreuzau im Norden und Heimbach im Süden verstanden.

Darüber hinaus existieren in der Nordeifel zahlreiche Top-Secret-Spots im Sandstein, im Kalk und im Quarzit. Einige dieser Top-Secret-Spots (man erkennt sie an den Magnesiaspuren) sind seit der Herausgabe des Boulderführers nicht mehr so secret und entsprechend frequentiert, so zum Beispiel die Katzensteine und der Kartstein (Kakushöhle) bei Mechernich.

Die Buntsandsteinfelsen im Rurtal / Kreis Düren

Das mittlere Rurtal in der Nordeifel ist das schönste und faszinierenste Klettergebiet im äußeren Nordwesten Deutschlands. Sowohl vom landschaftlichen wie auch vom klettersportlichen Gesichtpunkt treffen wir hier die interessantesten natürlichen Felsbildungen Nordwest-Deutschlands an. Die Felsen bestehen – untypisch für das Rheinische Schiefergebirge – aus roten Sandsteinen und Konglomeraten des Buntsandsteins. Der Buntsandstein ist eine Gesteinsformation des Erdmittelalters (Mesozoikum) und ist in Deutschland (Hessisches Bergland, Spessart, Odenwald und Pfälzer Wald) weit verbreitet.

Die Sportkletterszene der frühen 80'er

Das nordeifler Rurtal gehörte in den 80'er Jahren zu den Hot-Spot-Gebieten des Sportkletterns in Deutschland. Die Eifel brachte gleichberechtigt neben Pfalz, Frankenjura und Ith eine äußerst lebendige Sportkletterszene hervor. Heute jedoch ist das Klettergebiet Nordeifel aufgrund der umfangreichen Felssperrungen in den 90'er Jahren nur noch ein winziges Torso und die Sportkletterszene verschwunden.

Heute veranstalten die Ehemaligen Oldie-Treffen.

Eine Szenenliteratur hat die Eifel (im Gegensatz zu vergleichbaren Hot-Spot-Gebieten) kaum hervorgebracht. Eine Ahnung von der nordeifler Szene vermitteln heute nur einige wenige vergessene Texte wie z.B. "Von Cerberus, Strohmann und Honk" von Florian Schmitz (Kletterführer Nordeifel, 1994) und "Runde Sache" von Martin Joisten (Rotpunkt 05/1990).

Kletterstil

Der Buntsandstein ist im Rurtal besonders stark verfestigt, so dass hier der Sandstein über der Rur bei Nideggen bis zu 50 Meter hohe senkrechte Felsklippen, -türmen und -wänden bildet. Durch die Verfestigung ist der Buntsandsandstein im Rurtal außerordentlich standfest und für den Klettersport in besonderer Weise geeignet.

Die Nordeifel erfordert einen eigenen Kletterstil. An den kompakten, grob strukturierten Felsen werden in der Regel die durch die Verwitterung herauspräparierten Gerölle als Griffe und Tritte genutzt. Dies erfordert - besonders in höheren Schwierigkeitsgraden - eine hohe Maximalkraft und Kraftausdauer der Finger. Die notwendigen Techniken stellen eine Mischung aus Griff-, Tritt- und Reibungskletterei dar. Auch Risstechniken müssen beherrscht werden.

Abgespeckte Routen gibt es kaum. Nach Regen können innerhalb kürzester Zeit alle frei stehenden Routen wieder begangen werden. In schattigen, bewaldeten Bereichen kann sich allerdings - besonders nach längeren Regenperioden - die Feuchtigkeit recht lange halten.

Vergleichbare Klettergebiete existieren nur in Spanien (Montserrat) und Griechenland (Meteora).

Reglementierungen

Das Klettern an den Buntsandsteinfelsen des Rurtales ist gegenwärtig nur an einigen wenigen Felsen in der Form des sog. reglementierten Kletterns erlaubt.

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